Das Bahnbetriebswerk Neumünster - unsere Heimat
Das Bahnbetriebswerk Neumünster (Bw Neumünster) spielte eine zentrale Rolle in der Eisenbahngeschichte Schleswig-Holsteins. Seine Entwicklung spiegelt die technischen und historischen Veränderungen des Schienenverkehrs in der Region wider.
Frühe Jahre und Aufbau Neumünster erhielt 1844 mit der Eröffnung der Strecke Altona–Kiel, der sogenannten „Christian VIII Ostseebahn“, seinen ersten Eisenbahnanschluss. Anfangs bestand lediglich eine kleine Lokremise zur Unterbringung und Wartung der Lokomotiven. Um die Jahrhundertwende wurde das Bahnbetriebswerk erheblich erweitert und erhielt zwei Ringlokschuppen mit jeweils 22 Ständen sowie zwei Drehscheiben.
Zerstörung und Wiederaufbau Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bahnbetriebswerk durch Luftangriffe nahezu vollständig zerstört. Trotz der schweren Schäden erfolgte ein teilweiser Wiederaufbau, sodass erneut fast 80 Dampflokomotiven in Neumünster stationiert werden konnten.
Wandel und Stilllegung Mit dem Ende der Dampflok-Ära stellte die Deutsche Bundesbahn 1966 die Unterhaltung von Dampflokomotiven in Neumünster ein. Das Bahnbetriebswerk wurde 1988 offiziell stillgelegt.
Heutige Nutzung Seit 2019 engagiert sich die Interessengemeinschaft Kulturlokschuppen Neumünster (IKN), unter der Leitung der Jutta & Dr. Thomas Kittel-Stiftung, für die Wiederbelebung des ehemaligen Bahnbetriebswerks. Ziel ist es, das Areal zu einer attraktiven Museumseisenbahnbetriebs- und Veranstaltungsstätte auszubauen - dem KulturLokschuppen Neumünster.
Das Bahnbetriebswerk Neumünster bleibt somit ein bedeutendes Zeugnis der regionalen Eisenbahngeschichte und erfährt durch aktuelle Initiativen eine neue kulturelle Bedeutung.